Sonntag, 11. Dezember 2011

Rettungs-Großeinsatz im Kloster

Hallo Ihr Lieben,
Phuuuu, was waren das für aufregende Tage. Wir hatten gestern einen (leider erfolglosen) aber dennoch 5 stündigen Großeinsatz der Feuerwehr hier im Kloster. Erst dieser Wagen, zeitweilig auch noch ein zweiter und insgesamt bis zu 6 Mann haben versucht ein kleines Leben zu retten...

Aber alles von Vorne und die ganze Geschichte. 
Und vorweg: Alles ist Gut, letztendlich, sie ist wieder frei
die ganze Seite noch voll Schlamm, aber glücklich schaut sie schon aus, oder?
Am Freitag nachmittag kam spontan unser Bauleiter mit seiner Tochter vorbei. Das muß Shaya riesige Angst eingejagt haben. Scheu ist ja, anfassen lässt sie sich immer noch nicht. Und ein fremder Mann im Klostergarten, das ging offensichtlich so gar nicht.Notty und Tochter gingen auch nach 15 Minuten wieder.

Erst haben wir nichts gemerkt, dann wurden die Hunde unruhig... dann hörten wir ein Weinen, zählten das Rudel durch und mußten feststellen, dass Shaya fehlt.

Die ist in ihrer Panik in den Wassertunnel geflüchtet, der bei uns unterm Haus lang geht. Nichts half, kein Futter, keine Leckerlies,sie blieb drinnen und weinte.
Die Nacht auf Samstag war sehr unruhig, weil wir wussten das Tierchen steckt da drin und sie hat oft und viel geweint. Und laut!

Am Samstag morgen steckte sie immer noch drin. Maureen hat einen Stock verlängert, einen Haken dran gesetzt und wir haben versucht sie da raus zu bekommen. Extrem schwierig, weil die Porch darüber ist, man nur kriechend zu dem Loch kommt und dann von Mücken zerfleischt wird, sich nicht bewegen kann, und auch kaum was sieht.

Shaya war ganz tief rein gekrochen. Maureen hat sie schon bis auf 2 m zum Ausgang gezogen, dann hat sie sich los geschüttelt und ist wieder 4 - 5 m tief rein gekrochen.
Keine Chance, als wollte sie sich nicht retten lassen.

Dann habe ich rum telefoniert, Tierärzte, Tierhilfe, Tierheim, keiner konnte helfen. 
Aber der gute Rat: Ja, auch auf Curacao ist die Feuerwehr in solchen Notfällen zuständig.
Also habe ich die Brandweer angerufen und 10 Minuten später stand sie einsatzbereit auf dem Kirchenparkplatz. 

9.15: 3 Männer rücken an und sondieren die Lage:
Mannschaftswagen auf dem heiligen Kirchenparkplatz
Da in einem kleinen Loch, ungefähr 4 m weit hinten sass Shaya ganz verkantet
Werkzeug wird gebastelt
Der Chef, strahlt bis zuletzt Zuversicht aus. Nette Kerle alles!
Und dann haben diese Männer alles gegeben. Gute 5 Stunden lang!
Sie haben versucht Shaya raus zu bekommen. 
Zu allerletzt sogar mit dem Hochdruckschlauch. 
Zeitweilig wurden noch Experten der Feuerwehr (das war dann der 2. Wagen auf dem Parkplatz) und ein Tierschutz-Experte dazu gezogen.
Das war an Drama echt nicht zu überbieten.
Wir waren sehr angenehm überrascht über diesen intensiven Einsatz der Antillianer für einen kleinen Hund.

Der Hochdruckschlauch war die letzte Möglichkeit. Und auch damit hat es leider nicht geklappt, Shaya lag zitternd in der Dunkelheit, und wir saßen unglücklich und ratlos rum.
Der Tierschutz-Experte meinte dann, dass es nur noch die Möglichkeit gibt zu hoffen, dass Hunger und Durst die Angst besiegen, und sie von selbst raus kommt. Ignorieren, wenn sie weint, sie einfach vergessen.
Sehr leicht gesagt!

14:30 Uhr: alle Männer rücken ab, traurig dass sie nicht helfen konnten.

Was für ein Nachmittag / Abend... immer wieder ein Weinen, dann stundenlang nichts mehr, die Angst, sie ist gestorben, dann wieder ein Wimmern.
Das ging uns echt an die Nieren!

20:36 Uhr: und dann - 28 Stunden, nachdem sie sich in diesen Tunnel hinein geflüchtet hatte, kam sie wieder raus. 
Dreckig, ein wenig hinkend, voller Blessuren, aber lebend!
endlich draußen!
Man hängt doch mehr an diesen Tieren als man denkt.
Jetzt ist das Rudel wieder komplett. Freude!

Wir danken allen, die mit uns gelitten haben und geholfen haben gestern, die gute Gedanken geschickt haben, im Einsatz hier waren oder die Pfoten gedrückt haben.

So, Ihr Lieben, das war aufregend, wir geniessen jetzt erst mal den schönen Sonntag bei 29 Grad und wolkenlosem Himmel.
Wenn Ihr die Karibik auch mal erleben wollt, wir haben auch ein Appartement.

Bis nächste Woche winken und wedeln Eure glücklichen wiedervereinten Insulaner


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